Gestern ist etwas einmaliges und irgendwie sureales passiert:
Plötzlich sehe ich auf der Backbordseite eine Wasserfontäne aus dem Meer steigen. In derselben Bruchteilssekunde registriert mein Hirn, das ist ein Wal! Und genau in diesem Moment sehe ich bereits ein riesengrosser Walrücken etwa 50m neben unserem Schiff vorbei schwimmen.
Das Ganze ging so schnell, dass es davon natürlich keine Bilder gibt. Immerhin haben die Mitsegler, welche nicht mit Stugeron zugedröhnt waren, das Gleiche gesehen.
Ein bisschen leid tat mir später die Wasserschildkröte, deren Auftritt nach dem gesichteten Wal, viel zu wenig beachtet wurde. 😉
Nach einem Restenverwertungsznacht (Safranrisotto mit verschiedenen Salaten) endete der Abend hier in Torrevieja spät und lustig.
Nun ist heute bereits der letzte ‚Segeltag‘. Wenn es nicht allzuviel Wind hat, üben wir nochmals das MOB Manöver unter Segel, bevor der Törn dann in Alicante endet. Ich habe in dieser Woche viel gelernt und vor allem viel an Sicherheit gewonnen. Res, unser Skipper, ist leidenschaftlicher Regattasegler und hat mit seinem Team 1992 sogar an den olympischen Spielen in Barcelona teilgenommen. Wenn du denkst, die Segel stehen richtig und der Kurs liegt gut an, dann findet er bestimmt noch einen Trick, um das Boot um 0,5 Knoten zu beschleunigen. Beispielsweise mit einer zusätzlichen Genuaschote, welche mal schnell über eine an der Reling befestigten, povisorischen Rolle gefädelt wird. Dadurch bekommt die Genua unten mehr Bauch und kann somit mehr Wind aufnehmen. So gewannen wir jede inoffizielle Regatta. Wer jetzt hier nicht alles verstanden hat: kein Problem, auch für mich sind solche Tricks immer wieder verblüffend! 😀